Disclaimer
Diese Datenbank stellt lediglich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragene Informationen dar. Diese beinhalten keine Heilversprechung und ersetzen keinen Arztbesuch.

Beschreibung

Gefühlsblindheit ist eine psychische Störung, die etwa 10% der Bevölkerung betrifft. Dabei kann der Betroffene keine Gefühle oder Emotionen empfinden, oder nimmt sie nur reduziert / gestört wahr. Das Krankheitsbild ist in etwa auf Männer und Frauen gleichverteilt (9% Frauen / 11% Männer). Menschen mit Gefühlsblindheit nehmen zwar die körperlichen Symptome von Ängsten wahr (z. B. Schwindelgefühl oder Herzklopfen), können dem Zustand aber nicht das Gefühl 'Angst' zuordnen. Es wird heute davon ausgegangen, dass Gefühlsblindheit häufig vom erzieherischen Umfeld (z. B. Eltern) 'erlernt' wurde. Die Verteilung der Menschen, welche unter Gefühlsblindheit leiden, verteilt sich quer durch die ganze Bevölkerung, wobei eine Anhäufung in einzelnen Gruppen festzustellen ist. So finden sich unter psychisch Kranken ca. 25 % mit Gefühlsblindheit, statt der 10% im Normalbevölkerungsdurchschnitt. Gefühlsblindheit ist aber auch als 'Managerkrankheit' bekannt, d.h. gerade in Bereichen des beruflichen Erfolgs befindet sich wieder eine Anhäufung von Menschen mit Gefühlsblindheit. Bei Gefühlsblindheit sind zwei Gehirnregionen nicht genügend miteinander vernetzt: Der präfrontale Kortex und das limbische System. Dadurch können äussere Stimuli zwar vom limbischen System verarbeitet werden (z. B. Reagieren auf Bedrohung mit erhöhter Herzfrequenz) aber vom präfrontalen Kortex nicht mit Gefühlender entsprechenden Emotion assoziiert werden. Aber gerade der präfrontale Kortex ist die Hirnregion, welche nach einem ausgelösten Stresssignal für die Entwarnung zuständig ist. Beim Wegfall dieser Entwarnung stauen sich die Anspannungszustände und dieser Dauerzustand kann krank machen, z. B. mit psychosomatischen Reaktionen, Depression, Essstörungen, Bluthochdruck, Magen- / Darmstörungen oder unspezifischen Schmerzen.
Die Behandlung der Gefühlsblindheit erlaubt einen Zugang zur erwähnten Konstellation -- wobei nicht eine Heilung im herkömmlichen Sinne im Vordergrund stehen muss (dies könnte ein langwieriger Prozess sein), sondern das Finden eines Weges, um den erwähnten 'Druck' zu reduzieren und so eine Symptomfreiheit zu erlangen.

Mögliche Behandlungsmethoden beim Thema Gefühlsblindheit

Coaching und Gefühlsblindheit

Als Coaching wird eine breite Palette von Interaktion- und Interventionsmethoden bezeichnet, welche einen lösungs- und zielorientierten Ansatz als Grundlage haben. Coachingprozesse beinhalten häufig die Umnutzung der bereits beim Klienten vorhandenen Ressourcen zur Verbesserung einer belastenden Situation unter Berücksichtigung seiner Gesamtökonomie. Weitere Aspekte zu Coaching finden Sie unter 'Psychologische Beratung', NLP Coaching oder in unserem Hauptbereich Coaching.

Psychologische Beratung und Gefühlsblindheit

In der Psychologische Beratung finden Menschen in belastenden Lebenssituationen Unterstützung und werden auf ihrem Weg zur selbstbestimmten Lebensgestaltung begleitet. Themen, welche Klienten in die Psychologische Beratung führen, sind zum Beispiel: Krisen, Ängste, Trauerreaktionen, Probleme in Beziehung und Partnerschaft, Emotionale Instabilität, psychosomatische Beschwerden, soziale Unsicherheiten (Abgrenzungsthemen, Regulation von Nähe und Distanz, Einsamkeit usw.), Selbstwertproblematiken und andere.
Die Psychologische Beratung ist eine klassische Therapieform, bei welcher das Anliegen der Klienten ganzheitlich, das heisst unter Einbezug der psychischen, sozialen, spirituellen und körperlich – biologischen Ebene, betrachtet wird. Der Mensch steht bei der Psychologische Beratung mit seinen Fähigkeiten und Ressourcen im Mittelpunkt und es ist das Ziel der Psychologische Beratung, die Klienten darin zu unterstützen, das eigene Potential zu entfalten und in Kontakt mit der inneren Kraft zu kommen. So wird in der Psychologische Beratung das Selbst – Bewusstsein gestärkt, der Klient findet vermehrt Zugang zu seinem inneren Wesenskern und kann aus seiner Mitte heraus passende Lösungsschritte und neue Sichtweisen erkennen.

Somatic Experiencing und Gefühlsblindheit

Somatic Experiencing ist eine körperorientierte Methode zur Auflösung von Traumafolgestörungen. Somatic Experiencing basiert auf der Arbeit von Dr. Peter Levine, welcher als Biophysiker und Psychologe über Verhaltensbeobachtungen in der Tierwelt zu seiner somatischen Sichtweise auf Traumata gefunden hat. Beim Somatic Experiencing werden im Körpergedächtnis gespeicherte Traumaerinnerungen und ihre Stressmuster abgebaut. Dabei nutzt Somatic Experiencing die Körperwahrnehmung (felt sense) um innere Ressourcen zu aktivieren und heilsame Selbstregulation in Gang zu bringen.
Auch alltägliche und scheinbar harmlose Ereignisse wie Stürze, kleine Unfälle oder überwältigender emotionaler Stress können traumaähnlich Folgestörung nach sich ziehen. Diese können sich zum Beispiel als dauerhafte innere Unruhe, Ängste und Panikgefühle, mangelnde Energie und Antriebslosigkeit oder auch als ein Gefühl von Leere ausdrücken. Somatic Experiencing ist in solchen Fällen eine sanfte und nachhaltige Methode, um wieder zu innerer Sicherheit zu finden und die durch das Traumerlebnis gebundene Lebensenergie zu befreien.